Der Kauf

Am 02.08 war es soweit und ich habe mich sehr früh schon auf den Weg zum Händler gemacht, um vor 14 Uhr unbedingt beim Händler anzukommen, da der Händler einen wichtigen privaten Termin hatte und unbedingt um 14 Uhr Feierabend machen musste. Ohne große Staus und Hektik bin ich gegen 13 Uhr beim Händler angekommen. Und da stand der 147er schon. Nach einem schnellen Rundgang musste ich leider feststellen, dass er optisch schlechter als auf den Bildern ausgesehen hat. Die Parkschrammen auf der rechten Seite der vorderen Stoßstange hatte ich auf den Bildern schon erkannt, also keine Überraschung. Auf der Heckklappe sowie auf der linken hinteren Tür ist jeweils eine riesen Delle, die auf den Bildern nicht zu erkennen war, aber sofort ins Auge stach, wenn man vorm Auto steht. Auf diversen anderen Karosserieteilen waren sonst auch einige Dellen, wobei der linke Kotflügel eine Reihe von 6 Dellen gab und auf dem rechten auch 2-3 grob zu sehen waren. Sonst war der Innenraum nicht mehr der sauberste und zum Glück habe ich im Innenraum keine großen Beschädigungen und Kratzer festgestellt, was dem geringen Kilometerstand teilweise zu verdanken ist. Unterm Strich, das Auto war auf dem besten Wege, ein Schrottauto zu werden und man hat ihm angesehen, dass man ihn am Schluss nicht mehr lieb hatte. Wenn man jetzt nicht handelt, dann war’s wohl damit. Im folgenden Bild kann man den Zustand des Innenraums sehen:

Ich habe trotz des ersten unschönen Eindrucks versucht, objektiv zu bleiben, schließlich handelt es sich dabei um optische Mängel, die sich für überschaubaren Aufwand beheben lassen, und es kommt vielmehr darauf an, dass das Auto technisch einigermaßen in Ordnung ist und die Substanz des Autos (Rost, Durchrostung usw.) stimmen muss. Bevor ich die Probefahrt antrat, hatte ich noch einen schnellen Blick ins Scheckheft geworfen, um nochmals zu überprüfen, dass der Zahnriemen wirklich nicht gewechselt wurde, und die Aussage des Händlers hat sich leider bestätigt. Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass die letzten Wartungen bei einem Hyundai-Autohaus im Raum Rosenheim durchgeführt wurden. Das ist einerseits eine Erklärung für den nicht durchgeführten Zahnriemenwechsel (die Werkstatt hat einfach keine Ahnung vom Alfa gehabt), auf der anderen Seite hat’s mich dennoch schockiert, dass das Autohaus entweder nichts vom Zahnriemen im 147er wusste oder einfach sich dessen nicht bewusst waren, dass ein Zahnriemen unabhängig von gefahrenen Kilometern spätestens nach 10 Jahren auch mal gewechselt werden muss.

Ich habe anschließend das Auto probe gefahren. Ich muss zugeben, es war das erste Mal für mich, ein Selespeed zu fahren, und ich hatte überhaupt keine Ahnung über das Getriebe und wusste nicht mal, wie man beim Selespeed einen Gang einlegt und das Auto anfährt usw. Dem Instinkt folgend ist mir ohne große Schwierigkeit gelungen, das Auto in Bewegung zu setzen, wo ich auch zur 1. Erkenntnis über Selespeed gelang, dass das Auto, anders als beim normalen Automatikgetriebe, nach dem Einlegen vom 1. Gang nicht anrollt. Während der Probefahrt hat sich der Motor und das gesamte Auto schon so angefühlt, dass das Auto lange Standzeit hinter sich hatte. Mit Gaspedal war ich auch äußerst vorsichtig, um das Reißen des Zahnriemens bei der Probefahrt zu vermeiden. Bis auf diverse Quieschgeräusche aus der Vorderachse ist mir erstmal nichts negatives aufgefallen. Die Klimaanlage habe ich auch ausprobiert und sie kühlt richtig und es kamen keine unangenehmen Gerüche raus, was ein Zeichen dafür ist, dass das Auto regelmäßig gewartet wurde. Schnell bei der Tankstelle angehalten habe ich den Ölstand kontrolliert und er war auch in Ordnung. Bei der Rückkehr zum Händler habe ich zum Schluss noch alle Fensterheber kontrolliert und, ganz wichtig, die PDC. Dabei ist mir aufgefallen, dass die PDC wild und ununterbrochen rumpiepst hat. Eine andere neue Erkenntnis für mich über Selespeed war, dass beim eingelegten Rückwärtsgang das Selespeed-System ein eigenes Gepiepst von sich gibt, welches sich mit dem Rumgepiepst der PDC überlagert. Viel Zeit blieb mir nicht übrig, Gedanken darüber zu machen. Das Auto geht sowieso erstmal in die Werkstatt, vielleicht muss man ja nur die PDC-Sensoren bisschen sauber machen. Bei der PDC-Kontrolle habe ich den Motor mit eingelegtem Rückwärtsgang laufen lassen und plötzlich ging der Motor aus und ein Selespeed-Fehler wurde angezeigt. Tja, der Kumpel wirds schon herausfinden. Ein anderer sehr positiver Punkt bei dem Auto war auch, dass sowohl die Sommer- als auch die Winterreifen sehr neu waren und noch reichlich Profil hatten. Ausstattungsmäßig ist mir aufgefallen, dass er einen Regen- und Beschlagssensor hat, was mir bis dato bei der 147er/GT Baureihe nicht bekannt gewesen war.

Nach der einigermaßen bestandenen Probefahrt ging es vor der Kaufentscheidung nur noch darum, die Substanz des Autos festzustellen. Der Händler hat selber keine Werkstatt bzw. Hebebühne und hat mich zur benachbarten Tuning-Werkstatt verwiesen. Schnell hingefahren und mir wurde gesagt, dass alle Bühnenplätze an dem Tag belegt waren. Das ist natürlich bitter für mich, weil ohne Bühnenplatz kann man nur sehr schwer die Karossierie vom Unten kontrollieren und es gab leider im erreichbaren Umkreis auch keine andere Werkstatt mehr. Schnell habe ich meinen Kumpel angerufen und er hat gesagt, ich kann versuchen, unters Auto zu gucken und ihm Fotos davon zu schicken. Besonders soll ich ein Augenmerk auf die Stelle um das hintere linke Rad halten, wo die 147er gerne rosten. Schnell habe ich mich mit dem Bauch auf den Boden des Händlerhofs gelegt, unters Auto gelegt und Fotos gemacht. Für meine Augen sah das Auto vom Unten wirklich sauber aus. Es waren lediglich ganz kleine Flugroststellen zu erkennen und sowohl die vom Kumpel erwähnte Stelle als auch die üblichen rostanfälligen Stellen wie Radkasten, Reserveradmulde usw. waren tiptop sauber. Auch die Kontrolle der Reservenradmulde hat ergeben, dass das Auto vom Hinten keinen Unfall hatte. Schließlich wurde der Zustand des Auto vom Unten durch den Kumpel auch bestätigt, dass das Auto tiptop ist. Also, die Substanz des Autos ist sehr gut und das Auto könnte durchaus ein Garagenauto gewesen sein. Hier ein paar Bilder vom Unten des Autos:

Der positiven Kaufentscheidung stand somit nichts mehr im Wege. Kurz vor der Vertragsunterzeichnung habe ich zum letzten Mal versucht, den Preis unter Aufführung der festgestellten neuen optischen Mängel zu verhandeln. Ich wollte nicht unverschämt sein und hatte lediglich mit 100 Euro probiert. Schnell hat der Händler vorgeschlagen, uns in der Mitte zu treffen. Also 2.050€ war der Endpreis des Deals, womit ich ganz gut leben kann.

Nach der Vertragsunterzeichnung habe ich schnell das Transportunternehmen angerufen. Es wurde mir gesagt, dass man das Auto vom Händler am nächsten Tag (Samstag) abholt und zuerst in die Firma bringt. Das Auto wird erst in die Werkstatt transportiert, nachdem ich das Formular für Transportauftrag ausgefüllt und zurückgeschickt habe. Also, habe ich es am Wochenende zuhause erledigt und wollte am Montag erst wieder anrufen und fragen, wann das Auto zum Kumpel transportiert wird.

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